Die Einführung
Zum Einführen schmier’ ich einen Reim am Eingang meines Büchleins rein!
Das Thema dieses Buches kann wohl kaum treffender eingeleitet werden,
als mit dem Sinnbild des allgegenwärtigen Frühlings.
Daher eröffne ich die Vorstellung mit den …
“Frühlingsfreuden“
Der Frühling bringt frivole Freuden
der Dichter tut's dem Reime geuden
der Schmetterling macht’s mit den Blumen
der Pfarrer mit den jungen Buben
Der Kurier vom Schuhversand
ist längst als geiler Hengst bekannt
und selbst die Nanny singt dem Kind
it's blowing in the Frühlingswind :o)
Doch Einer macht es nur mit Seiner
der ist nicht nur für’n Frühling Einer
sondern so wie’s sich gehört!
Der macht es Seiner mehr als Einer
nicht wie so ein Insgeheimer …
obwohl ’ne Dritte in der Mitte
ihn dann auch nicht stört ;-)
Ach ja,
und obwohl er's auch mit Fünfen kann.
Gestatten ...
DichterMann!
:-)
Das kannst Du glauben, Du solltest es aber nicht ernst nehmen!
Zumal ich mir im wahrsten Sinne des Wortes mit meinem ersten Buch schon einige Sympathien verscherzt habe, halte ich es diesmal eigensicherheitshalber für notwendig
die folgende Definition des “Lyrischen-Ichs“ als prophylaktische Entschuldigung zu zitieren …
Unter "Lyrisches-Ich" versteht man den fiktiven Sprecher oder das Subjekt eines Gedichts. Das heißt wenn hier in Gedichten von "Ich" die Rede ist, meine ich mich nicht selbst. Manchmal aber
doch. Dann ist das lyrische-Ich eine willkommene Ausrede, um auch peinliche oder persönliche Sachen schreiben zu können. Weiß ja dann keiner ob ich’s bin oder nur das Lyrische.
Das bedeutet, wenn Du nicht magst was ich hier dichte, dann bin ich’s nicht, sondern mein Lyriches. Aber falls Du mich mit Lob, Ruhm und Geld überschütten möchtest, dann bin ich’s doch!
Letztlich liegt die Frage “mögen oder nicht“ aber nicht an einem Gedicht, sondern ist eine schmale Gradwanderung im mentalen Verdauungssystem.
Ironie, also die grotesk-humoreske Darstellung von Problemsituationen, wird besonders von sensiblen Gemütern oft als Persönlichkeitsverletzung empfunden. Daraus folgt eine Abwehrhaltung gegenüber dem ironischen …
“Humorfaktor“
Ich prahle gehörig und strahle mit Humor
die Meisten empör’ ich mit dem Spaßfaktor
mein Witz ist spitz, genau wie ich …
drum vertrauen mir die Frauen nich’
Ferner liegt nahe, das ist zu vermuten
sie verstehen nichts vom Blasen und Tuten
und sie finden es selber gar nicht zum Lachen
wenn Dichter sich darüber lustig machen
Ich kann das verstehen, so gesehen
denn ich selber hatte das selbe Problem
das habe ich einfach nicht ernst genommen
und dadurch die Dichteritis bekommen!
;o)
Wie das genau war, und wie man sich davor schützen kann, das steht nicht in meinem ersten Buch … und im Zweiten auch nicht! Aber damit ihr den Anschluss nicht verpasst, fasse ich für die Neueinsteiger das erste Buch kurz zusammen …
Ich hatte mich auf einer kostenlosen Kontaktbörse angemeldet, ernsthaft, um eine Frau zu finden!
Während der mürben Suche infizierte ich mich beiläufig mit dem Singlebörsendichtevirus, der so genannten Dichteritis.
Das hatte für mich auch sein Gutes, denn ich fand die resonanzschwache Prosa sowieso viel zu langweilig und vergänglich. Das Dichten gab der Sache einen Sinn!
Ich bedichtete nicht nur die Frauen, sondern machte mir einen Reim über die Ereignisse und Zusammenhänge des kompletten und komplexen, zum Teil sehr autarken Börsenlebens.
Nach achtmonatiger, exzessiver Börsenreimerei hatte ich dann zwar immer noch keine gescheite Frau gefunden, aber ich hatte genug Gedichte, um ein ganzes Buch davon zu machen.
Meine ideale Gattin habe ich dann übrigens ganz unverhofft im realen Leben kennen gelernt. Wir haben sogleich geheiratet! J
An dieser Stelle hatte der erste Teil der Singlebörsendichtegeschichte ein ideales Happy End!
Die Dichteritis war aber noch nicht ganz auskuriert … deshalb schrieb ich das zweite Buch, und nun muss ich euch auch davor aus …
“Erbarmen warnen“
Ich möchte präventiv betonen
wegen absehbarer Reklamationen
und um mein eigen Leib zu schützen …
selbst mir tut dieses Buch nix nützen!
Nur eines weiß ich jetzt genauer …
mein erstes Buch macht niemand schlauer
denn ich sah beim selber Lesen
ich war doch viel zu dumm gewesen
und darum konnt' ich nicht verzichten
noch ein zweites Buch zu dichten
und muss euch nun mit Herzerbarmen
nur zum Scherz vor Beiden warnen!
;-)
Zumal die Dichteritis, entsprechend ihrem Charakter, von der akademischen Fachwelt nicht ernst genommen wird, konnte mir bis heute auch niemand eine wirksame Medizin verschreiben. Das macht mir Sorgen. Manchmal glaube ich sogar es könnte ein Humortumor sein :o) Damit sollte man nicht scherzen! Ernsthaft …
Wenn dieses Buch zu Ende ist, dann will ich kuriert sein und höre auf zu Dichten, werde nicht mehr Rauchen, nicht Fluchen, keinen Alkohol mehr trinken, gehe früh zu Bett, nie wieder ins Internet, mache fleißig nur noch sinnvolle Sachen, spende jedes Weihnachten für die Dritte Welt und werde zu Allen immer freundlich sein!
Damit Du das auch richtig verstehst, erkläre ich Dir nun, am Ende des Anfangs, noch die blanke …
“Selbstironie“
Das schönste Selbst ist Ironie
Was Du von hältst kapierst’ selbst nie
bevor man vor sich selbst sich schämt
und selber sich sein Lachen lähmt.
So grins ich selbst steht's vor mich hin
und lache über den Benimm
den der Andern und mich selbst
ganz egal was du von hältst!
;-)
Alles klar? Gut! Dann bist Du jetzt vorbereitet für die “Profigedichte“, das erste Kapitel vom zweiten Singlebörsendichtegeschichtenbuch …
Viel Spaß!
J